FAQ

zum Transformationstool

 

Hier finden Sie Hinweise und Informationen zur Nutzung des Transformationstools. Bei weiteren Fragen sprechen Sie uns gerne über das Kontaktformular an.

Hintergründe

Wie definiert das Projekt „Pathways to Paris“ Paris-Kompatibilität?

„Paris-Kompatibilität“ bedeutet im Einklang mit dem Temperaturlimit des Pariser Klimaabkommens: Ausrichtung am Ambitionsniveau einer „Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2°C relativ zum vorindustriellen Niveau.“ Sodass die Temperaturlimits well-below 2°C oder vorzugsweise 1,5°C dem Pariser Klimaabkommen entsprechen

Wie wurde ein Paris-kompatibles Treibhausgas (THG)-Budget für Deutschland bestimmt?

Aus dem IPCC Special Report on Global Warming of 1,5°C (2018) lässt sich das global noch verbleibende Treibhausgas (THG)-Budget für eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 1,75°C (~1200Gt CO2-Äquivalente (äq); 66 Prozent Wahrscheinlichkeit) und maximal 1,5°C (~1000 Gt CO2äq; 50 Prozent Wahrscheinlichkeit) für das Jahr 2016 ableiten.

Für die Allokation eines Budget-Anteils auf Deutschland gilt die Verteilung nach Bevölkerungszahl und damit gleichen Emissionsrechten beginnend seit dem Pariser Klimaabkommen (Allokationsjahr 2016) international als die konsensfähigste Allokationsmethode.

Allokiert man demnach das verbleibende THG-Budget 2016 nach dem Bevölkerungsanteil auf Deutschland und zieht die deutschen THG-Emissionen der Jahre 2017-2019 ab, so verbleibt ab dem Jahr 2020 ein THG-Budget von maximal 9,9 Gt CO2äq für eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 1,75°C (66 Prozent Wahrscheinlichkeit) und maximal 7,4Gt CO2äq für eine Begrenzung auf maximal 1,5°C (50 Prozent Wahrscheinlichkeit).

Auf welchem Referenzszenario basiert das Tool und warum wurde dieses ausgewählt?

Das Tool basiert auf dem Szenario „Klimaneutrales Deutschland 2045. Wie Deutschland seine Klimaziele schon vor 2050 erreichen kann“. Das Szenario wurde vom Prognos-Institut, dem Öko-Institut und dem Wuppertal-Institut im Auftrag von Stiftung Klimaneutralität, Agora Energiewende und Agora Verkehrswende entwickelt.

Agora KN 2045 wurde aus zweierlei Gründen ausgewählt: Erstens handelt es sich um eines der ambitioniertesten verfügbaren Szenarien für die Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft (kumulierte THG-Emissionen von 9,7Gt bis 2050). Zweitens verfügt es über detaillierte Informationen und Daten zu den von Pathways to Paris abgedeckten Sektoren.

Ist das Agora KN 2045 Szenario konform mit dem Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 1,5°C?

Agora KN 2045 entspricht als Gesamtszenario nicht dem 1,5°C-Ziel. Sein THG-Budget von 9,7Gt liegt 2,2Gt über dem 1,5°-Budget, das sich auf Basis der Erkenntnisse des IPCC für Deutschland ableiten lässt. Maßgeblich für die Überschreitung des THG-Budgets sind die THG-Emissionen aus der Stromerzeugung.

Wie verhält sich das Szenario zum „Net Zero by 2050“ (NZE) – Szenario der Internationalen Energieagentur (IEA)?

Das NZE Szenario der IEA entspricht anders als Agora KN 2045 dem Ambitionsniveau von 1,5°C. Dies liegt jedoch alleine an der noch ambitionierteren Dekarbonisierungsrate, welche NZE für die Stromerzeugung annimmt. Für alle anderen Sektoren entspricht die bis 2030 und 2050 erforderliche absolute Emissionsreduktion aus Agora 2045 der von NZE oder geht sogar über diese hinaus.

Deckt das Tool Scope 1, 2 und 3 Emissionen nach Greenhouse Gas Protocol ab?

Nein, das Tool basiert auf der Logik sektoraler THG-Inventare und bricht diese auf Unternehmensebene herunter. Demnach sind in der Regel die primären Aktivitäten und direkten Emissionen (Scope 1) des jeweiligen Sektors abgedeckt sowie teilweise Scope 2-Emissionen. Eine Ausnahme stellt der Sektor „Automobile – Nutzungsphase“ dar: Für diesen deckt das Tool lediglich den Technologiemix und die THG-Emissionen aus der Nutzungsphase (Scope 3) ab.

Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Auflistung der Scopes sowie – wenn anwendbar – der Sektorgrenzen nach der Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft, oder NACE:

  1. Ammoniakherstellung (NACE: 24.15):
    Scope 1 (Verbrennung),
    Scope 2 (Strombezug)
  2. Automobilindustrie:
    Scope 3 
  3. Gewerbeimmobilien (NACE: 68):
    Scope 1 (Verbrennung),
    Scope 2 (Strombezug)
  4. Plattformchemikalien (NACE: 20.16):
    Scope 1 (Verbrennung),
    Scope 2 (Strombezug)
  5. Stahlherstellung (NACE: 24.1):
    Scope 1 (Verbrennung),
    Scope 2 (Strombezug)
  6. Straßengüterverkehr:
    Scope 1 (Verbrennung),
    Scope 2 (Strombezug)
  7. Stromerzeugung (NACE: 35.1):
    Scope 1 (Verbrennung)
  8. Viehhaltung – Milchvieh:
    Scope 1 (Methan und Lachgas),
    Scope 2 (Strombezug)
  9. Wohnimmobilien (NACE: 68):
    Scope 1 (Verbrennung),
    Scope 2 (Strombezug)
  10. Zementherstellung (NACE: 23.5):
    Scope 1 (Verbrennung, Prozessemission),
    Scope 2 (Strombezug)
Wer war am Erstellungsprozess des Tools beteiligt?

Das Transformationstool wurde von Klima- und Sektorexpert:innen von PwC Deutschland und WWF Deutschland im Rahmen des Projektes „Pathways to Paris“ erarbeitet.

Die Anforderungen und Annahmen wurden mit rund 90 Akteuren aus Real- und Finanzwirtschaft sowie der Wissenschaft in einer Serie von 30 Workshops mittels Feedbackschleifen und Marktsondierung validiert.

Für welche Wirtschaftsstandorte kann das Tool angewendet werden?

Das Tool und die zugrundeliegenden Daten und Szenarien beziehen sich auf deutsche Wirtschaftsstandorte, daher kann das Tool ausschließlich auf die deutsche Wirtschaft bezogen werden.

Auf welchen Energiedaten und Preisannahmen beruht das Tool?

Die Energiedaten basieren primär auf dem Hintergrundszenario und weiteren validierten Quellen (diese können hier eingesehen werden).

Verwendung des Tools

Wie kann ich an vergangenen Projekten weiterarbeiten?

Auf der Startseite des Tools unter „Projekt-Upload“ können gespeicherte Projekte hochgeladen und weiterbearbeitet werden.

Wie viele Aktivitäten kann ich maximal hinzufügen?

Im Tool können unbegrenzt viele Aktivitäten hinzugefügt werden.

Kann ich meine Wachstumserwartungen noch verändern, wenn ich die des Referenzszenarios übernommen habe?

Ja, Wachstumserwartungen können übernommen und nachträglich verändert werden.

Was bedeutet das blaue Häkchen neben den Angaben?

Das blaue Häkchen weist innerhalb des Tools auf Paris-Kompatibilität hin. Es kann sich auf Emissionswerte und Zeiträume beziehen.

Kann ich für eine Aktivität mehrere Maßnahmen auswählen?

Sie können mehrere Reduktionsmaßnahmen auf eine Aktivität anwenden über die 5-Jahres-Intervalle bis 2050. Sie können dies auch innerhalb eines 5-Jahres-Intervalls tun, indem Sie das Plus-Icon nutzen, welches sich neben dem Maßnahmen-Dropdown für den Zeitraum befindet.

Wie kann ich meine Aktivitäten nach ihrer Eingabe weiter aufteilen, wenn ich bei der Maßnahmenauswahl beispielsweise merke, dass ich eine Maßnahme bei einer Aktivität schrittweise einführen möchte?

Durch die Funktion „Aktivitäten splitten“ können angegebene Aktivitäten in beliebige Anteile (prozentual oder als reale Werte) aufgeteilt werden, und verschiedene Maßnahmen auf die einzelnen Splittungen angewendet werden.

Woher weiß ich, was die einzelnen vorgeschlagenen Maßnahmen bedeuten?

Unter dem Reiter „Maßnahmen Basiswissen“ werden die aufgeführten Maßnahmen für jeden Sektor erläutert und es wird ein Überblick über die jeweilige Nutzungsdauer gegeben.

Kann ich im Tool zurück springen, wenn ich eingegebene Daten verändern möchte?

Das Tool erlaubt es, beliebig zu vorherigen Schritten zurück zu springen und Änderungen vorzunehmen.

Sektoren

Was mache ich, wenn ich den Sektor meines Unternehmens nicht finden kann?

Das Transformationstool wurde für 10 ausgewählte Sektoren der deutschen Wirtschaft erstellt.

Für welche Wirtschaftssektoren kann das Tool verwendet werden?

Das Transformationstool wurde für 10 ausgewählte Sektoren der deutschen Wirtschaft erstellt:

  1. Ammoniakherstellung
  2. Automobilindustrie
  3. Gewerbeimmobilien 
  4. Plattformchemikalien
  5. Stahlherstellung
  6. Straßengüterverkehr
  7. Stromerzeugung 
  8. Viehhaltung – Milchvieh
  9. Wohnimmobilien
  10. Zementherstellung
Wie kann ich das Tool nutzen, wenn mein Unternehmen in mehreren Wirtschaftssektoren aktiv ist?

Bei Aktivitäten in mehreren Sektoren müssen Sie diese Aktivitäten separat modellieren, können das Tool aber für jede sektorale Aktivität entsprechend nutzen

Datenspeicherung und Kosten

Werden meine Nutzerdaten beim Verwenden des Tools gespeichert?

Nein, das Tool speichert keinerlei Daten – weder personenbezogene Daten noch Unternehmensdaten.

Wie sichere ich bereits eingegebene Daten?

Begonnene Projekte können heruntergeladen und zu einem späteren Zeitpunkt weitergeführt werden. Ihre Eingaben können Sie so sichern.

Muss ich bei der Verwendung des Tools mit (versteckten) Kosten rechnen?

Nein, die Nutzung des Tools ist komplett kostenfrei.

FAQ zum Transformationstool

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Kontakt

Einwilligung

Datenschutz

Pathways to Paris ist ein vom Bundesumweltministerium (BMU) gefördertes Projekt. Die Projektlaufzeit ist auf voraussichtlich zwei Jahre ausgelegt.

WWF Deutschland und PwC Deutschland begleiten und unterstützen die teilnehmenden Unternehmen bei der Entwicklung von Transformationspfaden, die für die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens notwendig sind. Neben der Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses und breiter Akzeptanz für die Anforderungen einer erfolgreichen Klimawende werden sektorspezifische, reproduzierbare Transformationspfade beleuchtet, die öffentlich verfügbar gemacht werden.

Eine exklusive Beratung mit unmittelbarer Wirkung auf z.B. Produktionstechnologien, Strategieplanung oder Wertschöpfungsketten einzelner Unternehmen findet nicht statt. Des Weiteren bestehen im Rahmen des Projektes keine finanziellen Verbindlichkeiten zwischen den teilnehmenden Unternehmen und den Projektinitiatoren, so dass etwaige Interessenkonflikte ausgeschlossen sind.

Bei Interesse klären wir im ersten Schritt gemeinsam die Rolle, die Sie in dem Projekt konkret einnehmen können. Dabei werden wir etwaige Unabhängigkeitsrestriktionen berücksichtigen, denen Sie insbesondere als Prüfungskunde von PwC unterliegen könnten.